Was für ein Spiel unserer Jungs gegen KOS Celovec im Viertelfinal-Hinspiel der ÖMS. Die ersten zwei Angriffe gehen zwar noch ins Leere und KOS geht durch Pasterk in Führung, dann aber rollt die Offensiv-Lawine über unsere Gäste aus Kärnten hinweg. Amar eröffnet mit einem and-one, Dejan legt nach und David K. von draußen. Als Amar 6 Punkte im Gang scort, ist Coach Hribar zum ersten Time-Out gezwungen. 16:8 führen die Baskets zu diesem Zeitpunkt. Daraufhin vergeben die Kärntener 4 Freiwürfe und es folgt die „Luki-Time“. 2 Minuten 4 Versuche, 3 Dreier! Buzzer zum 31:15. Danke! Blau-weißes Herz, was willst du mehr!?
Der wahre Schlüssel zum Erfolg liegt aber in der Defensive. Auch wenn das Team aus Celovec durch die Verletzung ihres Bigman Samuel Seher um eine wichtige Option im Angriff beraubt ist, sind die Aufgaben in der Defense keine einfachen. Samy und Amar teilen sich die herausfordernde Aufgabe, Nationalteamspieler Valentin Pasterk möglichst zu bremsen, denn stoppen kann man ihn ohnehin nicht.
Die dadurch entstehenden Foulprobleme lassen uns noch in der ersten Halbzeit doch etwas nervös werden. Doch da tritt die Stärke des Teams von Coach Dietz Söllner in Kraft – die Ausgeglichenheit. Die Bankspieler lassen keinerlei Leistungsabfall erkennen, im Gegenteil. Luki netzt in der ersten Hälfte gleich mal 4 Dreier, 2 davon als Buzzer-Beater zum Ende beider Viertel. Überhaupt scheint er nun endgültig im Team und in seiner Rolle angekommen, seine Körpersprache und das Spiel ohne Ball hat sich deutlich verbessert. Und auch das Selbstvertrauen – wohl der wichtigste Baustein für einen erfolgreichen Shooter – ist wohl spätestens nach diesem Wochenende mit 12 Dreiern in 2 ÖMS-Spielen wieder hergestellt.
Sehr stark unterm Korb Niki und unsere „Dribble D“: David, Dejan und Denis. Iceman Dejan gewohnt cool und effizient, David mit einer seiner stärksten Saisonspiele. Niklas zeigt sich spielfreudig, überzeugt in der Zone und von außerhalb. blockt, holt Rebounds … sprich: scheint die Folgen der OP nun endgültig überwunden zu haben und wieder der alte zu sein.
Beim Halbzeitstand von 53:35 darf man schon ein ganz gutes Gefühl haben, entschieden ist auf Grund der Foulsituation noch nichts. Pasterk gelingt es immer wieder, seinen direkten Gegenspieler durch Picks „abzugeben“ und nutzt seine Schnelligkeit und Technik dann gegen die Großen gekonnt aus, auch wenn diese ihn einige Male sehr gut verteidigen und auch stoppen. Pick & Roll Aktionen führen aber immer wieder zu leichten Punkten der Kärntner und Unverständnis bei Coach Söllner. Im Time-Out wird das kurz besprochen und der Fokus neu geschärft. Es folgt die 2. Angriffswelle der FCN KFZ Bauer Baskets, die mit dem 3. Buzzer, diesmal von Amar, endet. Mit einem 32:13 Viertelscore stoßen sie die Türe ins Halbfinale schon ein Stückchen auf. Der Sieger des Hinspiels steht nun zumindest bereits fest. 85:48 lautet der Halbzeitstand, unglaubliche 99:50 jener nach 35,5 Minuten. Auch wenn der Hunderter dann lange nicht fallen will, letztendlich ist es Niki, der per Dreipunkter die magische Marke übertrifft, das Publikum jubeln lässt und seinen Vater um ein paar Euros ärmer macht. Mit 102 : 50 ist die höchste Führung markiert. In den letzten Minuten spielt dann „die Bank“ und die Anspannung lässt etwas nach. So gelingt es den Kärntnern mit einem 11:1 run den Rückstand noch deutlich unter 50 Punkte zu drücken. Dennoch können die FCN KFZ Bauer Baskets am 27.04.2019 einigermaßen beruhigt ins schöne Kärnten fahren um den Halbfinaleinzug zu fixieren. Doch gerade hierin liegt die große Gefahr – Dietz wird seinen Jungs aber bestimmt an einen Ausflug nach Vorarlberg erinnern um die Anspannung hoch zu halten.
FCN KFZ Bauer Baskets Wels 103 : 61 KOS Celovec (31:15, 22:20, 32:13, 18:13)
KOS Obmann Dir. Mag. Michael Seher: „Ich habe unser Team noch nie so spielen sehen. Sie haben sich aufgegeben, niemand hat sich getraut zu werfen. Und wenn du 24(!) Freiwürfe vergibst, kannst du kein Spiel offen halten“
KOS Coach Mag. Stefan Hribar: „Ich bin enttäuscht. Wenn wir normal spielen, verlieren wir die Partie mit 15 Punkten. Man kann hier schon verlieren, aber so… ! Auch wenn Samuel Seher in 3 Wochen wieder spielt, der Rückstand ist zu groß.“
Dietz Söllner: „Das war ja gar nicht mal so schlecht (*). Wir haben gewusst, wer da auf uns zukommt und unsere Aufgaben in der Defensive erfüllt. Wir sind gesamt als Team sicher besser, die Bankspieler haben keinerlei Leistungsabfall gebracht!“
*Das ist söllnerisch und bedeutet in unsere Sprache: „Was für ein geiles Spiel meiner Jungs – ich in begeistert“!
Wir bedanken uns bei den sympathischen Kärntnern für den Besuch, die netten, informativen Gespräche und wünschen weiterhin viel Erfolg mit dem tollen Konzept.
Am Samstag müssen einige Jungs mit der mU19 noch zum ÖMS-Duell mit dem BBC Linz antreten. Im bedeutungslosen Spiel schont Söllner die gesamte U16-Starting-Five für das Viertelfinale tags darauf. Die Jungs der FCN Holter Baskets übernehmen von Anfang an das Heft und sehen sich nach 10 Minuten bereits mit 25:14 in Führung. Mario Simicevic spielt einen sehr starke Partie und kann sich immer wieder durchsetzen. Auch der wieder genesene Xaver Seydl zeigt ein ganz starken Spiel. Als die Linzer dann auf Zonenverteidigung umstellen, fehlen plötzlich doch die Shooter aus der U16. Unzählige Fehlwürfe der Welser und die Landeshauptstädter holen Punkt um Punkt auf. Nach 29 Minuten steht‘s plötzlich nur noch 56:53. Dann stellen die Holter-Fünf ihr Visier wieder besser ein und vor allem der erst 14-jährige Luki Gucanin netzt 5 Dreier hintereinander. Gesamt gelingen ihm heute 7 Treffer von Downtown!! Dadurch ziehen die Baskets wieder auf bis zu 22 Punkte davon (87:65, 38.Minute) und die Partie ist entschieden. Die Luki-Days haben begonnen!
